Ein Jahr Home Office liegt hinter uns – vieles ist mittlerweile zur Routine geworden, das passende Video Tool ist etabliert und auch die Technik meistern wir mittlerweile, ohne mit der Wimper zu zucken. Weiterhin spannend: Die unterschiedlichen Home Office Typen zu entlarven. Und damit auch uns selbst. Welcher Home Office Typ Sie sind? Finden Sie es heraus, mit der letzten Folge unserer Praxisreihe.
Remote Work ist mehr als eine reine Zwischenlösung. Das Home Office wird, zumindest in Teilen, auch zukünftig unser Arbeitsleben mitgestalten. Doch ist das nun gut oder schlecht? Hemmt es unsere Kreativität oder fördert es gar die Produktivität? Können wir selbstbestimmt arbeiten oder brauchen wir ein Team, Kollegen, die uns im Zweifel über die Schulter schauen? Fragen, auf die es keine pauschale Antwort gibt. Am Ende ist es eine Frage der Persönlichkeit, wie wir das Home Office heute und in Zukunft meistern. Und damit eine Frage, welcher Home Office Typ wir sind. Um sowohl im Team als auch allein effektiv arbeiten zu können, müssen wir nur wissen, in welche Kategorie wir fallen.
Remote Work ist mehr als eine reine Zwischenlösung. Das Home Office wird, zumindest in Teilen, auch zukünftig unser Arbeitsleben mitgestalten. Doch ist das nun gut oder schlecht? Hemmt es unsere Kreativität oder fördert es gar die Produktivität? Können wir selbstbestimmt arbeiten oder brauchen wir ein Team, Kollegen, die uns im Zweifel über die Schulter schauen? Fragen, auf die es keine pauschale Antwort gibt. Am Ende ist es eine Frage der Persönlichkeit, wie wir das Home Office heute und in Zukunft meistern. Und damit eine Frage, welcher Home Office Typ wir sind. Um sowohl im Team als auch allein effektiv arbeiten zu können, müssen wir nur wissen, in welche Kategorie wir fallen.
Segmentierer oder Integrierer?
Die amerikanische Professorin Nancy Rothbard Wharton von der University of Pennsylvania hat herausgefunden, dass es im Prinzip zwei unterschiedliche Kategorien von Home Office Typen gibt: Den Segmentierer und den Integrierer. Im Grundsatz, so Rothbard, geht es bei beiden darum, wie sie ihre Zeit und Aufmerksamkeit zwischen unterschiedlichen Bedürfnissen organisieren. Je nach Typ fallen wir in die erste oder die zweite Kategorie. Wichtig ist dabei die Erkenntnis, dass keiner der Typen besser oder schlechter „arbeitet“. Beide bringen Vor- und Nachteile für die Zusammenarbeit mit – das sollten speziell Führungskräfte verinnerlichen und Mitarbeiter entsprechend ihrer Persönlichkeitsstruktur einsetzen.
- Der Segmentierer unterscheidet strikt zwischen Arbeit und Freizeit. Das gilt räumlich ebenso wie zeitlich. Kurzum: Dem Segmentierer sind klare Strukturen wichtig, er braucht einen routinierten Tagesablauf, ein entsprechend organisiertes Büro und vor allem Ruhe zum Arbeiten. Störfaktoren wie häufige Anrufe, herumtobende Kinder oder andere unerwartete Faktoren verunsichern und stressen diesen Home Office Typen mitunter extrem.
- Der Integrierer hingegen ist in der Gestaltung seiner Arbeit und auch seiner Freizeit besonders flexibel. Er hat kein Problem damit, seine Arbeit zu unterbrechen oder Pausen auch mal für wichtige E-Mails oder Anrufe zu nutzen. Gleichzeitig kann dieser Home Office Typ auch ganz selbstverständlich den Rechner für ein paar Stunden runterfahren, um Sport zu treiben, spazieren zu gehen oder ein ausgiebiges Mittagessen zu genießen.
Natürlich müssen sich beide Typen auch mit der jeweiligen Gegenseite arrangieren, um erfolgreich zusammen aber eben auch effektiv allein arbeiten zu können. Die ideale Arbeitsumgebung gibt es schließlich nicht. Nicht immer kann man dem Segmentierer maximale Ruhe gönnen und dem Integrierer zugestehen, dass er seinen Drang nach Selbstbestimmtheit und Freiheit uneingeschränkt nachgehen kann.
Ein bisschen Spaß muss sein
Abgesehen von den beschriebenen Typologien, die unsere Persönlichkeit im Grundsatz ausmacht, können wir die Frage nach den Home Office Typen auch noch aus einem anderen Winkel betrachten – und zwar mit einem Augenzwinkern durch die Linse unserer Laptop-Kamera. Wen wir da im nächsten Video Call wohl sehen? Den Schlemmer, den Augenroller oder den Klugscheißer? Im Netz haben wir unter anderem folgende Home Office Typen gefunden, die wir zitieren. Sollten Sie sich in einem davon wiederfinden, wissen Sie, wie andere Sie wahrnehmen. Und damit vielleicht auch, was Sie ändern möchten. In diesem Sinne: Viel Spaß bei der nächsten Videokonferenz.
"Der Zu-Spät-Kommer: Es gibt ihn nicht erst seit der Einführung von Videokonferenzen: Den Zu-Spät-Kommer. Nutzte er früher “Die Bahn hatte Verspätung” oder “Ich stand im Stau” als Ausrede, so führt er als Entschuldigung für seine Verspätung im Video Call gerne “Ich hatte eine falsche Uhrzeit im Kopf” oder “Ich war im falschen Meeting Link” an. Dass sein Verhalten unhöflich ist und der Rest des Teams auf ihn gewartet hat, ist diesem Typus egal.
Der Durchorganisierte: Den Durchorganisierten erkennt man zum Beispiel daran, dass er die Statuseinstellung "Bitte nicht stören" verwendet. Dieser Typ sitzt geduscht und gestylt am Schreibtisch vorm Laptop und hat den Arbeitstag im Home Office genauestens durchgeplant – 8 Uhr anfangen, bis 8.55 Uhr konzentriert arbeiten (Status: "Bitte nicht stören"), bis zum Meeting um 9 Uhr mit Kollegen chatten und kommunizieren (Status: "verfügbar"), usw. In Termine ist der Durchorganisierte immer pünktlich eingewählt, die Einstellungen (Mikro und Kamera) sind dabei stets, wie sie sein sollten. Während der Mittagspause von Punkt 12 bis 13 Uhr macht der Durchorganisierte den Laptop zu und verlässt den Schreibtisch, um etwas zu essen, kurz nach draußen zu gehen, einzukaufen etc.
Der Schlemmer: Egal wann ein Online Meeting stattfindet: Der Schlemmer hat immer etwas zwischen den Backen. Er nascht gerne und im Home Office am liebsten den ganzen Tag. Durch einen Video Call lässt er sich davon nicht abhalten. Wenn er mitdenkt, hat er immerhin sein Mikrofon deaktiviert, wenn er gerade nicht redet, so dass nicht alle den störenden Essgeräuschen lauschen müssen.
Der Klugscheißer: In Videokonferenzen hat er eine große Klappe: Das hätte er anders gemacht. Dort hätte er anders entschieden. Doch letztendlich wissen alle, was an den Worten des Besserwissers dran ist: Nichts! Wenn er nämlich selbst eine Entscheidung treffen muss oder nach seiner Meinung gefragt wird, dann wird dieser Home Office Typ ganz schnell still.
Der Gammler: Haare kämmen? Was Schickes anziehen? Für den Gammler gibt es keinen Grund, sich im Home Office aufzubrezeln. Wozu auch? Wenn schon Home Office, dann wenigstens gemütlich. Da kann der Arbeitsplatz auch schon mal ins Bett verlagert werden. Dass Führungskräfte mit im Video Call sind oder ein Kunde manchmal spontan einen Videotermin ansetzt, spielt für ihn keine Rolle. Der Gammler hangelt sich authentisch und durchaus souverän in Hausschlappen und Morgenmantel von Online Meeting zu Online Meeting.
Der Augenroller: Schon wieder eine Videokonferenz? Der Augenroller ist genervt von der ständigen Videopräsenz, die von ihm seit Beginn der Home-Office-Phase abverlangt wird. Daraus macht er keinen Hehl: Er verdreht die Augen, legt die Stirn in Falten und verschränkt gerne mal die Arme vor der Brust. Seine Körpersprache spricht Bände: “Das hier geht mir gewaltig gegen den Strich.”
Der Unsichtbare: Das Markenzeichen der Unsichtbaren ist die ausgeschaltete bzw. "nicht funktionierende" Kamera. Objektiv betrachtet hat der Unsichtbare nichts zu verbergen, trotzdem bekommen Kollegen ihn so gut wie nie zu Gesicht. Dieser Typ mag einfach nicht vor die Kamera treten und ist generell skeptisch gegenüber Online Meetings und Co. Ist man dabei wirklich unter sich? Sind die Daten garantiert sicher? Die Unsichtbare ist zwar froh, den Job dank moderner Technologien im Home Office fortsetzen zu können, beschränkt sich dabei aber auf die notwendigen Tools und Kanäle.
Der Unkonzentrierte: “Bling!”, ertönt es ständig bei ihm im Hintergrund. Eine eingehende WhatsApp-Nachricht. Mit den Augen ist der Unkonzentrierte nie auf dem Bildschirm des Firmenrechners, sondern auf dem des privaten Smartphones. Bei ihm hört man im Hintergrund auch häufig die Tastatur klappern, weil der Unkonzentrierte gerade irgendetwas anderes macht. Wenn er angesprochen wird, folgt meist keine Reaktion: Zu abgelenkt ist er vom eigentlichen Meeting-Geschehen.
Der Kommunikative:Der kommunikative Typ hält das Team im Home Office zusammen und schafft Nähe trotz räumlicher Distanz. Er stößt morgens im Gruppenchat die "Guten-Morgen-Wünsche" an, fragt zwischendurch nach dem Befinden und teilt lustige Anekdoten und Gedanken. Zwar ist der Kommunikative auch der Hauptgrund, warum man unbedingt den Ton am Arbeitsgerät ausschalten sollte, wenn man ruhig und konzentriert arbeiten möchte, doch ohne ihn wäre der Alltag im Home Office deutlich einsamer und trister.
Der Mit-Ideen-anderer-Prahler: Sein Part kommt meist am Ende des Online Meetings: Wenn alle bereits ein bisschen erschöpft sind, erlebt er seinen Auftritt. Was er tut? Er fasst in voller Länge noch einmal das zusammen, was all die anderen Kollegen im Laufe des Video Calls an Ideen eingebracht haben und verkauft sie als seine eigenen. Damit will er vor allem bei den Vorgesetzten Eindruck schinden. Doch die sind nicht auf den Kopf gefallen: Wenn sie klug sind, bedanken sie sich nach seinem Auftritt höflich für das nette Resümee des Meetings und bitten ihn darum, in Zukunft das Protokollieren zu übernehmen.
Der Laberer: Viel geschwätzt und nichts gesagt: Das trifft auf den Laberer in der Videokonferenz zu. Dort ergreift er gerne das Wort, übertönt die anderen mit seiner Stimme und lässt dann einen epischen Redeschwall von sich. Der Inhalt? Ist ihm vermutlich selbst nicht klar. Doch er labert einfach so lange, dass die anderen am Ende vergessen haben, wo er eigentlich angefangen hat. In Video Calls ist dieser Typus noch schlimmer als in Präsenz-Meetings: Er lässt sich auf Distanz schlechter ausbremsen und zieht so jedes Video-Meeting unnötig in die Länge.
Der Gelangweilte: Irgendwie geht ihn das alles gar nichts an, oder? Der Gelangweilte zeigt demonstrativ in Videokonferenzen, dass es ihn nicht interessiert, was die anderen zu sagen haben. Er gähnt genüsslich in die Kamera, ohne die Hand vor den Mund zu nehmen, spielt mit den Haaren, dem Pullover oder sonst etwas, was sich gerade in der Nähe befindet, und ist immer der Erste, der den Video Call verlässt. Zu Wort meldet er sich in diesem kaum. Denn weil es ihn nicht interessiert, was die anderen zu sagen haben, geht er davon aus, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.
Der Familienmensch: Im Home Office zeigt der Familienmensch, wie Arbeit und Privatleben eine Symbiose eingehen: Da lacht einem im Video Call gerne mal ein Kind auf dem Schoß des Mitarbeiters entgegen, im Hintergrund hört man die Waschmaschine laufen, während der Partner in Boxershorts mal eben dezent an der Kamera vorbei flitzt. Dass der Hund unterm Tisch die Pantoffel anknabbert und der Paketbote vor der Tür steht, bekommen die Kollegen zum Glück mit."
(Quellen: Zitiert aus kursfinder.de und brigitte.de)
Übrigens: Auch wenn wir die Geschlechter der Typen der Einfachheit halber vereinheitlicht haben: Diese Typen treffen natürlich nicht nur auf Männer zu.